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Archiv 2020

22.11.2020

Willi Meister verstorben

ein großer Verlust für das westliche Ringgebiet, das Ringgleis und die Industriekultur in BS

Am 16. November 2020 ist unser Freund und Mitstreiter Willi Meister im Alter von 78 Jahren verstorben. Viel zu früh, denn Willi hatte noch so viele Ideen … für das Ringgleis, für das westliche Ringgebiet, für die Industriekultur in Braunschweig.

Am 10. Oktober radelten wir noch zusammen mit dem Presseclub Braunschweig über sein geliebtes Ringgleis. Auf der Fußgängerbrücke am Westbahnhof erläuterte er den TeilnehmerInnen – gestenreich wie immer -, was dort in den letzten 10 Jahren alles an tollen Projekten realisiert wurde … und noch am Entstehen ist (Pipenweg, Kontorhaus). Immer war Willi ganz vorne mit dabei: als Mitglied des Sanierungsbeirates Westliches Ringgebiet, als Mitglied des AK Ringgleis, als Mitinitiator der Braunschweiger ZeitSchiene, um nur einige zu nennen. Auch die Eisenbahndrehscheibe und die Illumination seines geliebten Birkenwäldchens vergaß er natürlich nicht zu erwähnen.

Bei vielen Erzählcafes von Heimatpfleger Klaus Hoffmann sah man ihn im Publikum.
Auch bei AntiRost gehörte Willi mit zum festen Stamm, machte dort Führungen und schrieb Artikel für die Vereinszeitung ZahnRad.

Schon seit 1995 engagierte sich Willi für den Ausbau des Ringgleises zu einem Freizeit- und Schulweg für Fußgänger und RadlerInnen, Er sammelte Unterschriften, beteiligte sich an Workshops und warb unermüdlich für seine Idee der „Bürgerbaustelle“. Im Jahr 2001 machten wir sie im Rahmen einer Aktionswoche zum Ringgleis gemeinsam wahr. Auch in den Folgejahren sah man Willi immer an vorderster Front, wenn es um die Ausgestaltung des Ringgleises ging. Im Oktober 2016 erhielt Willi dafür aus der Hand von OB Ulrich Markurth verdientermaßen die Bürgermedaille der Stadt Braunschweig.

Kein Treffen in unserem Stammlokal „Momo“ ohne eine herzliche Begrüßung durch die Bedienung … und den obligatorischen „Willi-Teller“. Im Hinterzimmer ging es stets hart, aber fair zur Sache. Oft war es Willi, der allzu hitzige Diskussionen auf liebevolle, aber entschiedene Art beendete.

In Gedanken sind wir bei Astrid, seiner lieben Frau, mit der er nicht nur die Leidenschaft für gutes Essen mit den Freunden von Slow-Food Braunschweig teilte, sondern auch viele gemeinsame Reisen unternahm und sich sportlich betätigte. Gern erinnere ich mich auch noch an die „Puschenabend-Konzerte“ in Willis und Astrids Wohnung in der Wilmerdingstraße und an ihre herzliche Gastfreundschaft.

Das alles ist nun Geschichte. Wir haben einen wirklichen Freund verloren, dem nicht nur wir viel zu verdanken haben. Viele schöne Erinnerungen bleiben und machen uns Mut für die Zukunft.

Hans-W. Fechtel
im Namen des braunschweiger forum e.V.


06.11.2020

Viele Ideen für die „Neue Bahnstadt“ von Hans-W. Fechtel

Radtour am 04. Oktober als neue Form der Bürgerbeteiligung

Ein wenig fühlte man sich an die Anfänge des Prozesses „Denk Deine Stadt“, aus der später das „Integrierte Stadtentwicklungskonzept Braunschweig 2030“ (ISEK) hervorging, erinnert. Im Rahmen eines „Bürgerdialogs“ wurden seinerzeit von dem Büro „urbanista“ ca. 5.500 Beiträge zum Zukunftsbild der Stadt gesammelt.

Diesmal ging es um die „Neue Bahnstadt“. Die Stadtplanung lud dazu ein, sich am 04. Oktober 2020 bei einer Radtour („Fahr los! Triff uns! Sprich mit!“) das zwischen dem Hauptbahnhof und dem Bebelhof gelegene Gebiet des Rangierbahnhofes einmal genauer anzusehen. An drei Stationen (Hauptgüterbahnhof, LokPark Bebelhof und Bildungszentrum Ackerstr.) bestand die Möglichkeit, Ideen und Wünsche zur „Neuen Bahnstadt“ loszuwerden (Was soll bleiben, wie es ist? Was soll sich ändern? Was fehlt in der Bahnstadt?). Insgesamt kamen fast 600 Anregungen zusammen, die jetzt auf der Website www.braunschweig.de/bahnstadt nachzulesen sind.

Auch 10 Leute vom bs-forum hatten sich am 04. Oktober aufgemacht, um das Gebiet abzuradeln, gemeinsam zu diskutieren und Anregungen/Ideen loszuwerden.

Vorgeschichte der „Neuen Bahnstadt“

In dem am 06.11.2018 vom Rat der Stadt beschlossenen ISEK 2030 ist die Neue Bahnstadt erstmals als „Leuchtturmprojekt“ benannt (R.03 „Die neue Bahnstadt und das urbane Entree am Hauptbahnhof“). Damals zählte auch das komplette südliche Ringgleis noch zum 144 ha umfassenden Entwicklungsbereich. Leider musste das Stadtumbaugebiet bei der Antragstellung an das Land reduziert werden, da dem die Förderrichtlinien entgegenstanden.

Mit der Übergabe des Förderbescheides im August 2019 haben bei der Stadt BS die vorbereitenden Planungen begonnen. Mittlerweile stimmt man sich regelmäßig in einer ämterübergreifenden Projektgruppe ab und es gab bereits mehrere Workshops, an denen auch das bs-forum teilnahm. Moderiert wird der Planungsprozess vom Büro Brederlau & Holik (Büro für Architektur und Städtebau), das im Rahmen der Antragstellung auch bereits eine Vorstudie zur "Neuen Bahnstadt" erstellt hatte.

Was wird gefördert?

Förderfähige Maßnahmen sind:

- die städtebauliche Neuordnung
- Wieder- und Zwischennutzung freigelegter Flächen
- Verbesserung des öffentlichen Raumes und des Wohnumfeldes
- Aufwertung, Instandsetzung und Umbau des Gebäudebestandes
- Umsetzung von Grün- und Freiräumen

Das geschätzte Maßnahmenvolumen für die öffentliche Infrastruktur beträgt 21 Mio EUR; der Förderzeitraum erstreckt sich über 15 Jahre. Die Kosten teilen sich Bund, Land und Stadt BS zu je einem Drittel.

Ideen des bs-forum zur „Neuen Bahnstadt“

Die im ISEK 2030 formulierten Ziele für den Stadtumbau werden seitens des bs-forum grundsätzlich mitgetragen. Es darf allerdings nicht übersehen werden, dass aufgrund der Vornutzung des Geländes diverse Umweltprobleme bestehen (Schienenverkehrslärm, Altlasten), die zu hohen Kosten bei der Entwicklung der öffentlichen Infrastruktur führen können und evtl. auch bestimmten Nutzungen örtlich entgegenstehen.

Großen Raum in unseren Beiträgen nehmen vor allem ein:

- die fußgänger- und radlerfreundliche Erschließung und Anbindung des Gebietes an die Innenstadt (Wegverbindungen Bebelhof-Hbf, Posttunnel, Ausbau Ringgleisweg)

- die Grün- und Freiflächenentwicklung (Stadtteilpark, Weiterentwicklung des Stadtgartenprojektes der VHS, Offenhalten von aneignungsfähigen Freiflächen) sowie

- Überlegungen zur Darstellung der braunschweiger Industriegeschichte (Attraktivierung des LokParks, Lehrpfad zum Rangierbahnhof, evtl. Zentrum zur Industriegeschichte im Bahnbetriebswerk).

Beim Thema Wohnen sollten nicht nur smarte Lösungen verfolgt werden, sondern auch neue und „alternative“ Wohnformen möglich sein (z.B. Wohnen in Bahnwaggons, Tiny Houses etc).

Rechtzeitige Bürgerbeteiligung bestimmt den Erfolg

Die „Neue Bahnstadt“ erhebt den Anspruch, ein Modellprojekt der Braunschweiger Stadtentwicklung zu sein. Gut so! Dann müssen im weiteren Verlauf des Planungsprozesses aber auch die BürgerInnen angemessen und frühzeitig zu Wort kommen. Es darf nicht allein den Investoren und dem Arbeitgeberverband mit seinem Papier „Brunswick Railquarters“ überlassen werden, wo was gebaut wird. Auch die Anlieger im Bebelhof sowie interessierte Start-ups und Gruppen aus der Kunst- und Öko-Szene sind rechtzeitig anzuhören und in die Planungen/Diskussionen einzubinden.
Die Radtour am 04. Oktober war in dieser Hinsicht schon ein guter Start (die Tour ist auf der Website www.bahnstadt-bs.de übrigens im Zeitraffer nachzuerleben!).

Wichtig erscheint uns eine baldige räumliche Konkretisierung der Planungsideen. Viele RadlerInnen, die am 04. Oktober unterwegs waren, wirkten angesichts der Größe des Umbaugebietes und der noch fehlenden Visualisierungen doch etwas „ratlos“. Vielleicht bringt aber das studentische Seminar von Prof. Brederlau in diesem Wintersemester dazu schon Handfesteres.

Das bs-forum jedenfalls wird den Planungsprozess zur „Neuen Bahnstadt“ nicht nur weiter beobachten, sondern auch aktiv mitgestalten wollen!

 


16.10.2020

Donnerstag, 22. Oktober 2020, 19.00 Uhr
Filmabend  „Stimmen einer Straße“

Die Jahnstraße – früher einmal die „vergessene“ Straße oder auch das „Ghetto von Braunschweig“ genannt – meldet sich in dem Film „Stimmen einer Straße“ zu Wort.

Helga Weiss, die Regisseurin, Filmerin und Cutterin in einer Person, wohnte dort Anfang der 90iger Jahre, als sie im Auftrag des braunschweiger forums zu drehen begann. Ehemalige Anwohner: Kinder, Künstler, Studenten, Punks, alte Menschen, ein Kontaktpolizist, eine Historikerin und flüchtige BesucherInnen beschreiben das Leben vor Ort. Oftmals widersprüchlich, verdeutlichen die vielen Meinungen auch die Kontraste der Straße und spiegeln das damalige Milieu wider, das stark an einen „Kiez“, an „Klein-Kreuzberg“ erinnerte. Der Film ist jetzt nach fast 30 Jahren ein Stück Geschichte über das Leben am Rande der Stadt Braunschweig. Lassen Sie sich überraschen – die Filmerin wird voraussichtlich selbst anwesend sein.

Wegen der Coronakrise können nur 50 Personen an der Aufführung teilnehmen. Wir bitten daher um eine schriftliche Anmeldung.

Mail: vorstand(at)bs-forum(punkt)de
Ort: KufA-Haus, Westbahnhof 13, 38118 Braunschweig


2.10.2020

„40 Jahre braunschweiger forum" Vereinsjubiläum am 10. November 2020

40 Jahre Engagement für Braunschweig

Vor 40 Jahren - im November 1980 – gründeten ca. 40 engagierte BürgerInnen das braunschweiger forum. Bis heute mischt sich der Verein zur Förderung bürgernaher Stadtplanung bei aktuellen Fragen der Stadtentwicklung in BS ein: mit Stellungnahmen, Diskussionsveranstaltungen, Broschüren, Unterschriftenaktionen. Auch bei konkreten stadtweiten Projekten wie dem Ringgleis-Ausbau und dem „Kleine-DörferWeg“ und für die Braunschweiger Sinti engagiert sich der Verein seit vielen Jahren.

Bürgerbeteiligung im Wandel der Zeiten

Vor 40 Jahren war Bürgerbeteiligung in BS noch keine Selbstverständlichkeit. Die Stadtverwaltung war eher geneigt, die Verkehrs- und Wiederaufkonzepte aus den 1960er Jahren endlich umzusetzen und ihre „Vorzugsvariante“ möglichst zügig und „ohne viel Geräusche“ durch die politischen Gremien zu bekommen. Die BürgerInnen – insbesondere solche, die viele Fragen stellten – störten dabei zumeist. Informations- und Diskussionsveranstaltungen wie sie heute z.B. bei der Erstellung des ISEK oder zum Stadtbahnausbau in BS gängige Praxis sind und in denen die BürgerInnen qualifizierte Informationen bekommen, sich über alternative Lösungen schlaumachen und eigene Ideen einbringen können, waren 1980 noch nicht üblich.

Informationen zu stadtplanerischen Themen

Ein Schwerpunkt der Vereinsarbeit liegt in der Informationsvermittlung. So erstellte das forum zahlreiche (auch bundesweit verliehene) thematische Ausstellungen. Zudem veranstaltet/e man regelmäßig Führungen und Info-Radtouren zu unterschiedlichsten Themen der Stadt- und Umweltplanung sowie zur jüngeren Braunschweiger Stadtgeschichte (insbesondere auch zur Industriegeschichte). Im Jubiläumsjahr 2020 fanden von Mitte Juli bis Mitte September 10 gut besuchte Führungen und Info-Radtouren (mit teilweise 40 BesucherInnen) statt.

Festschrift zum Jubiläum

Die vielfältigen Aktivitäten des bs-forum während der letzten 40 Jahre sind in einer reich bebilderten 60-seitigen Festschrift zusammengestellt, die jetzt zum Jubiläum erschienen ist. Sie zeigt, in welchen Feldern sich das forum überall engagiert hat und weiterhin engagiert:

- Förderung des Stadtbahnausbaus

- Förderung des Alltags- und Freizeitradverkehrs

- Sicherung von Parks + Grünanlagen (Verhinderung des „Gaußberg-Durchbruchs“)

- Gestaltung von Kinderspielplätzen und Innenhöfen im westlichen Ringgebiet

- Verbesserung der Wohn- und Lebensbedingungen der Braunschweiger Sinti

 

30.09.2020

Illumination der Echo-Brücke erst im nächsten Jahr

Eigentlich sollte sie einer die Höhepunkte zum 40-jährigen Jubiläum des braunschweiger forums werden: die Illumination der Echo-Brücke am Kennelweg. Coronabedingt muss die Aktion, die eigentlich am 3.Oktober geplant war, nun aber ins nächste Jahr verschoben werden.

Hans-W. Fechtel vom AK Ringgleis: „Die Sicherheitsauflagen -insbesondere das Abstandsgebot - sind wegen der beengten Situation unter und neben der Brücke bei einer größeren Besucherzahl nicht einzuhalten. Das Risiko können und wollen wir – auch im Sinne der ZuschauerInnen – nicht eingehen“. Die Aktion wird nunmehr im Spätsommer des nächsten Jahres stattfinden. Mit der Aktion will das braunschweiger forum auch für den Weiterbau des südlichen Ringgleises werben.

Hintergrund: Im Jahr 2019 hatte der Verein über 1.100 Unterschriften für die Einbeziehung der Echo-Brücke in den Lichtparcours 2020 gesammelt, die zum Jahresende OB Ulrich Markurth und der Kulturdezernentin Dr. Anja Hesse übergeben wurden. Die Planungen der Stadt waren aber schon zu weit fortgeschritten, um die Echo-Brücke noch im Parcours 2020 „offiziell“ illuminieren zu können. Das braunschweiger forum hatte daraufhin mit eigenen Planungen für das Projekt begonnen. Diese werden in den nächsten Monaten weiter konkretisiert.


08.07.2020

Samstag, 11. Juli 2020, 15:00 – 17:00 Uhr
Führung über die Braunschweiger Zeitschiene

Zu-Fuß-Führung auf dem südlichen und westlichen Ringgleis mit Erläuterungen zur Braunschweiger Industrie- und Eisenbahngeschichte.
Länge: ca. 4 km
Leitung: Dr. Arndt Gutzeit, Willi Meister
Treffpunkt: Echo-Brücke, Kennelweg


26.06.2020

40 Jahre braunschweiger forum: Jubiläumsprogramm als Flyer erhältlich

In unserem Jubiläumsjahr laden wir Sie /Euch wieder ein, sich vor Ort über aktuelle stadtplanerische Fragen zu informieren, die Stadt genauer kennenzulernen und den Mut zu fassen, sich zu Fragen der künftigen Stadtentwicklung in Braunschweig selbst aktiv einzubringen. Seien Sie herzlich willkommen bei den besonderen Führungen und Info-Radtouren im Sommer und Herbst dieses Jahres!
 

Flyer zum Download (pdf)

 


26.02.2020

Gedenkfeier zur Sinti-Deportation im Jahr 1943

Am kommenden Dienstag, 03. März 2020 findet im Rathaus Braunschweig eine Gedenkfeier statt, in der der im März 1943 deportierten Sinti aus Braunschweig gedacht wird.

Es gibt die Gelegenheit Marcel Schmied kennenzulernen, der nach dem Tod von Heinz Stein neuer Sprecher der Braunschweig Sinti geworden ist.

Auch verspricht das Rahmenprogramm eine interessante und bewegende Feierstunde.

Einladung als Flyer
 


08.01.2020

"Rundbrief Januar 2020" erschienen

Die Vereinsmitteilung "Rundbrief" berichtet über die Aktivitäten des Vereins braunschweiger forum e.V. und steht nun auch als PDF zum Download zur Verfügung.